Von Uyuni nach Potosi
Heute heißt es Abschied nehmen vom Salar de Uyuni, vielleicht fahren wir auf der Rückfahrt nochmals hier vorbei.
Zu schön war die Nacht...
Aber jetzt heißt es erstmal KM machen und ab nach Potosi düsen. Diese Stadt dient eher als Zwischenstation, evtl. besichtigen wir ja das ehemals berühmte Silberbergwerk hier.
Der Weg nach Potosi erweist sich aber als Kurvenparadies mit traumhaften Ausblicken auf immer wieder wechselnde Landschaften. Leider stehen wir etwas unter Zeitdruck und können keine Pause zum Bilder knipsen machen.
In Potosi angekommen müssen wir erstmal das Hostel finden...in dieser großen verwinkelten Stadt mit seinen vielen Einbahnstraßen gar kein einfaches Unterfangen. Zudem bekommen wir hier jetzt erstmals so richtig die rücksichtslosen Autofahrer von Bolivien zu spüren.
Heißt im Umkehrschluss, genauso Rücksichtslos fahren und sich seinen Platz erkämpfen. Zum Glück geht es hier eh meist nur in Schrittgeschwindigkeit vorwärts. Allerdings bei zumeist recht steilen Straßen. Wer Bilder von den Hügel in San Franzisko kennt, weiß was ich meine...
Genau dies bereitet mir aber auch kurz vor Eintreffen am Hostel massive Probleme.
Der Motor ist total überhitzt und die Kupplung rutscht plötzlich nur noch durch. Zum Glück geht es zum Hostel nur noch knapp 100m bergab und ich schalte den Motor aus.
Da ich die versteckte Toreinfahrt zum Hostel verpasst habe, müssen wir nach dem Einchecken die schwere GS Rückwärts den Berg hochschieben. Zum Glück hält uns die Hostel-Dame den Verkehr von den Backen, sonst wäre das ein sehr unlustiges Unterfangen geworden. Was es auch so schon eigentlich ist, denn immerhin befinden wir uns auf über 4000m und die Luft wird schnell knapp.
So dauert es auch nicht lange, bis die GS am steilen Berg auf der Seite liegt...
Egal, schnell wieder hoch damit und ab in den Innenhof.
Zumindest stehen die Mopeds dort recht gediegen.
Total fertig von dem anstrengendem Tag, habe ich jetzt auch keine Lust mehr mich um die Dicke zu kümmern. Wenn die Kupplung hin sein sollte, kann ich jetzt eh nix dran ändern.
Die Probefahrt wird auf morgen verschoben...
Kurz noch in die Stadt etwas Geld besorgen und dann zurück ins Hotel, ein Bierchen und nen Hamburger auf einheimische Art verdrücken und dann fallen wir auch schon ins Bett.
Kurz noch die Nachrichten verfolgen, denn die letzten Tage nach der Wahl haben sich unschöne Szenen in Bolivien gezeigt.
Da es bei der Auszählung der Wahlergebnisse wohl Unstimmigkeiten gegeben hat, hat der Wahlverlierer zu zivilem Ungehorsam aufgerufen. Heißt es gibt an vielen orten Demonstrationen, die teilweise auch in gewaltätigen Übergriffen auf staatliche Einrichtungen münden...
Auf dem friedlichen Salar haben wir von dem Desaster selber zunächst nichts mitbekommen, erst als wir wieder stabiles Handynetz hatten.
Nach den erschütternden Unruhen in Chile weitere schlechte Neuigkeiten...wollen wir hoffen, dass wir dem ganzen aus dem Weg gehen können.
Aber leider zählt La Paz zu einer der Städte, die wir besuchen müssen. Erstens habe ich bei einem Freund dort Ersatzteile für meinen Kocher liegen, außerdem zwingt mich die GS evtl. zu einem Besuch in der dortigen BMW Werkstatt...
Mal abwarten.
Zum Ende des Tages stehen 335 KM auf der Uhr. Mit erstaunlichen Spitzengeschwindigkeiten auf dem Salar 😆
Puuuh, ich versuche mir gerade vorzustellen, wie Ihr in dem Verkehrschaos mit der Dicken den Berg hochkeult. Dann nochmal damit umzukippen muss einem aber auch den Rest geben... Ich drücke die Daumen, dass die Schäden an Kupplung und Peripherie sich in Grenzen halten und Ihr problemlos weiterfahren könnt! Ich hoffe auch für Euch, dass Ihr immer weit genug von den Unruhen bleibt! Weiterhin GUTE FAHRT!!!
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